Januar 2017
Pressemitteilung
BAU - Gesündere Gebäude
Sentinel Haus Institut / TÜV Rheinland
Erstmals auf der Messe BAU präsentierte sich die Initiative „Gesündere Gebäude“ von Sentinel Haus Institut und TÜV Rheinland. Gemeinsam bieten die Experten für die gesundheitliche Qualitätssicherung von Gebäuden ein umfassendes Portfolio für alle Akteure der Wertschöpfungskette an. Vorgestellt wurden auch zwei neue Projekte für gesündere Büroimmobilien und für gesünderen Holzbau.
Die Partner bieten aufeinander abgestimmte Dienstleistungen an, mit denen Baustoffhersteller, Fertighaushersteller, Bauunternehmen, Wohnungsbau, Handel, Planer und Handwerker aktuelles Wissen erlangen und ihre Prozesse rund um die Planung, den Bau und den Betrieb von gesundheitlich geprüften Immobilien und Bauprodukten optimieren können. „Ziel ist, den Schadstoffeintrag beim Bau und bei der Sanierung zu minimieren, dadurch bauliche, finanzielle und juristische Risiken zu vermeiden und das Vermarktungspotenzial zu steigern“, sagte Dr. Walter Dormagen von TÜV Rheinland. Das Sentinel Haus Institut übernimmt hierbei die Strategie- und Marketingberatung sowie die Koordination. TÜV Rheinland prüft Baustoffe und Immobilien, stellt Prüfbescheinigungen und Zertifikate aus und bietet Fortbildungen und Personenzertifikate über die TÜV Rheinland Akademie an. Ausgebaut wird die Schadstoffprüfung und die Zertifizierung von Bauteilsystemen. Zum Beispiel werden dazu bei einem Fußbodenaufbau alle relevanten Bauprodukte zu einem Prüfmuster verarbeitet und gemeinsam in der Prüfkammer untersucht. Dies bietet Herstellern, Investoren und Anwendern zusätzliche Sicherheit, um unvorhergesehene chemische Reaktionen der Produkte untereinander zu vermeiden. Informationen dazu sowie zahlreiche gesundheitlich geprüfte Einzelprodukte finden sich im Sentinel Portal. Die Kommunikationsplattform präsentiert zudem realisierte Objekte sowie zunehmend Dokumente zur Nachhaltigkeitsbewertung.
Umbruch durch EuGH-Urteil erwartet
„Noch lassen sich die Folgen des Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur deutschen Baustoffzulassung nicht vollständig absehen. Klar ist aber, dass es im deutschsprachigen Markt deutliche Veränderungen geben wird, nicht nur im Bereich der gesundheitlichen Qualitätssicherung“, sagte Peter Bachmann, Geschäftsführer des Sentinel Haus Instituts auf der Messe. Sein Unternehmen hat gemeinsam mit Juristen die Fakten aufgearbeitet und bietet hierzu Beratungen und Hintergrundinformationen an. Zur Erinnerung: im Oktober 2016 wurde in Deutschland ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes umgesetzt, das die bisherige Praxis der staatlichen Prüfung und Zulassung von Bauprodukten als wettbewerbswidrig erklärt hat. Dies betrifft in der EU harmonisierte Produkte, für die nun EU-weit einheitliche Kriterien gelten. Diese entsprechen allerdings nicht immer den bisherigen deutschen Standards. Zudem wurden Dokumentationsund Haftungspflichten von der staatlichen auf die private Ebene verlagert. Sentinel Haus Institut und TÜV Rheinland bieten auch hier transparente und gut zu kommunizierende Lösungen für mehr Sicherheit an.
Projekt für gesündere Arbeitsplätze in Büroimmobilien
Vorgestellt in München wurde auch „My Future Office“. Das von renommierten Baustoffherstellern initiierte Projekt hat die Umsetzung hochwertiger gesundheitlicher Standards für mehr Arbeitsplatzgesundheit und Zufriedenheit für Arbeitnehmer und damit eine höhere Wertschöpfung für Unternehmen und Immobilienentwickler zum Ziel. Beteiligt sind unter anderem der Fenster- und Fassadenhersteller Schüco, der Bauchemie-Spezialist PCI, der weltgrößte Hersteller von Innentüren JELD-WEN, mehrere Hersteller von Bodenbelägen sowie einer Reihe weiterer Anbieter von Bauprodukten und Raumsystemen. Neben der Dokumentation des Forschungsstandes und der Prüfung von Bauteilsystemen auf Schadstoffe steht bereits 2017 der Baubeginn erster Modellprojekte auf dem Plan. Die Fortschritte und Ergebnisse des Projektes werden medial und im Rahmen einer Fachkonferenz umfassend kommuniziert.
Gesünderer Holzbau in der Praxis
Ebenfalls zur BAU startet das „Forschungsprojekt Holzbau für gesündere Gebäude“. Das Sentinel Haus Institut sieht die Holzbaubranche beim gesünderen Bauen und Sanieren gut aufgestellt. „Die zahlreichen Holzbauprojekte, die wir in den letzten Jahren mit unserem Qualitätsmanagement begleitet haben, zeigen in allen Gebäudekategorien hervorragende Ergebnisse für die Güte der Innenraumluft, vom Einfamilienhaus bis zur Kindertagesstätte“, betont Peter Bachmann. Das Forschungsprojekt wird wissenschaftlich fundiert den Praxisbeweis antreten, dass sich Holz als zentraler Baustoff für den Bau geprüft gesünderer Gebäude anbietet, trotz der immer wieder geäußerten Bedenken. Auch in diesem Rahmen werden spezifische Bauteilsysteme auf ihre Emissionen hin untersucht. Holzbauunternehmen, Hersteller und Architekten können noch einsteigen.
Downloads
Gesündere Gebäude im Fokus |
(pdf, 554.75 KB) |