#11 Bautagebuch – Inara Suites: Der Blick in die Zukunft
Nachhaltiges Bauen: Warum Kreislauffähigkeit der Schlüssel zur Zukunft ist
In einer Welt in der Ressourcenknappheit und Umweltauswirkungen immer drängendere Themen werden, steht die Baubranche vor einer entscheidenden Wende. Das traditionelle Bauen, das oft auf Einwegmaterialien wie Kunststoffe und kurzlebigen Modetrends in der Architektur basiert, wird zunehmend in Frage gestellt. Der Fokus verlagert sich hin zu nachhaltigen Ansätzen, und hierbei spielt die Kreislauffähigkeit eine zentrale Rolle.
Kreislauffähiges Bauen bezieht sich auf den Ansatz, Gebäude so zu konzipieren, dass ihre Bestandteile am Ende ihres Lebenszyklus leicht demontiert und wiederverwendet oder recycelt werden können. Hierbei geht es nicht nur um Recycling im herkömmlichen Sinne, sondern um eine gleichwertige Wiederverwendung der Materialien, um eine effektive Nutzung der Ressourcen zu gewährleisten. In einem Gespräch zwischen Peter Bachmann, Geschäftsführer des Sentinel Haus Instituts, und Fabian Wiesler, Nachwuchshotelier und M.Sc., werden verschiedene Aspekte dieses Themas beleuchtet. Dieses Gespräch unterstreicht, dass Projekte wie die Inara Suites als Pioniere in der Umsetzung kreislauffähiger Gebäude agieren und somit neue Maßstäbe in der Branche setzen. Warum Kreislaufwirtschaft nicht nur auf herkömmliches Recycling beruhen kann, erfahren Sie hier.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Bau- und Immobilienwirtschaft ist einer der Hauptverursacher von Müll und Treibhausgasemissionen. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes fallen in Deutschland etwa 53,9% der gesamten Abfallmenge auf Bau- und Abbruchabfälle (Quelle: Umweltbundesamt). Ein zentrales Problem besteht darin, dass Rohstoffe oft untrennbar verbaut werden, wie beispielsweise bei Verbundmaterialien in Fassaden oder Dämmstoffen, was eine saubere stoffliche Trennung und Wiederverwendung unmöglich macht. Hierbei spielt auch die Fügetechnik eine entscheidende Rolle: Ein kreislauffähiges Produkt, das stoffschlüssig irreversibel mit anderen Produkten verbunden ist, verliert seinen Wert für die Kreislaufwirtschaft. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Verwendung von dauerhaften Klebstoffen zur Befestigung von Bodenbelägen oder Wandverkleidungen. Diese Materialien können nach ihrer Verwendung oft nicht mehr oder nur mit erheblichem Aufwand getrennt und recycelt werden, was ihre Wiederverwendbarkeit stark einschränkt.
Cradle-to-Cradle (C2C)
Das Cradle-to-Cradle-Konzept (C2C) hat sich als ein vielversprechender Ansatz in der Diskussion um nachhaltiges Bauen etabliert. Es geht um die Entwicklung von Produkten und Systemen, die entweder in biologische Kreisläufe zurückgeführt oder kontinuierlich in technischen Kreisläufen zirkulieren können. Doch obwohl C2C ein wertvolles und zukunftsweisendes Konzept ist, ist es aktuell noch mit Herausforderungen verbunden, insbesondere in Bezug auf die Verfügbarkeit von C2C-zertifizierten Produkten und die Komplexität der Kriterien. Aktuell gibt es bereits eine Reihe von C2C-zertifizierten Produkten, wie beispielsweise bestimmte Baustoffe, Farben und Bodenbeläge. In den Stufen „Gold“ und „Platin“ werden auch Emissionskriterien berücksichtigt. Lesen Sie für weitere Informationen unseren ausführlichen C2C-Artikel.
Die Inara Suites
Das Inara Suites-Projekt hat sich von Anfang an dem nachhaltigen Bauen verschrieben. Das Konzept von Cradle-to-Cradle und anderen nachhaltigen Ansätzen ist ein zentraler Bestandteil des Projekts. Besonders wichtig ist hier die Auswahl von Materialien und Bauweisen, die später leicht wiederverwendet oder recycelt werden können. Inara Suites zeigt, wie durch modulare Bauelemente und einfach trennbare Materialien Kreislauffähigkeit in der Praxis umgesetzt werden kann. Dieser Ansatz ist tief in der Philosophie des Projekts verwurzelt und zielt darauf ab, dauerhafte Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit zu erreichen. Inara Suites beweist, dass innovative Baukonzepte und Umweltschutz zusammen ein zukunftsfähiges Bauen ermöglichen. Möglich machen das unter anderem die starken Partner aus der Industrie, die Produkte mit den jeweiligen Gesundheits- und Nachhaltigkeitsanforderungen entsprechen.
Unsere Partner
Ihr Ansprechpartner
Fabian Wiesler (geb.Isele)
PROJEKTLEITUNG KREISLAUFFÄHIGKEIT
+49 1525 8790003
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